*1997 in Georgien.
Lebt und arbeitet in Tbilisi, Georgien.
Studierte Bildende Kunst von 2017 bis 2021 an der Free University - Visual arts, architecture and design School, in Tbilisi.
Artistbook "Saddle is My Only Land"
Ihre künstlerische Praxis dreht sich stark um Forschung und das Studium verschiedener Materialien, mit denen sie kulturelle, umweltbedingte und insbesondere familiäre Einflüsse auf das Individuum erforscht.
© Rainer Rudolf
"Nach Düsseldorf zu kommen, war der nächste Schritt in meiner Karriere. Zunächst einmal war ich vom Weltkunstzimer-Gebäude begeistert, und als ich die Ausstellungsräume sah, begann ich darüber nachzudenken, was ich machen wollte. Auch wenn es keine Pflicht war, ein Kunstwerk zu produzieren, wollte ich mir die Chance nicht entgehen lassen, in einem solchen Raum ausgestellt zu werden. Auch die Unterkunft gefiel mir sehr gut, sie war voll ausgestattet und für die Arbeit geeignet. Ich liebte die pulsierende Stadt Düsseldorf. Dort angekommen, ging ich direkt in Museen und Galerien, lernte verschiedene Leute aus der Kunstszene kennen, besuchte die Kunstakademie und recherchierte an verschiedenen Orten, wo ich Material bekommen konnte. Das alles hat mich jeden Tag so sehr inspiriert, dass ich schon bald mit der Arbeit an meinem Projekt begonnen habe. Obwohl ich immer sehr lange brauche, um ein Werk zu schaffen, gelang es mir dank der perfekten Umgebung, die ich dort vorfand, innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens ein fertiges Werk zu schaffen. Ich habe sogar mit einem Medium gearbeitet, das ich noch nie zuvor ausprobiert hatte - dem bewegten Bild.
Einer der besten Aspekte dieses Aufenthalts ist, dass ein*e georgische*r Künstler*in mit einer*em armenischen Künstler*in zusammen trifft. Da Tina und ich aus einem gleichen Umfeld in eines kommen, das für uns neu war, hatten wir viele Gemeinsamkeiten und wurden richtig gute Freunde. Eine wichtige Erfahrung für mich, sehr produktive zwei Monate, voll von vielen neuen Informationen, und etwas, das mich in die Zukunft führen wird."
Mit „I combust in familiar numbers“ setzt Tamusa Zarkua ihre Auseinandersetzung mit verschiedenen Materialien fort und konzentriert sich dabei auf Kohle. Kohle entsteht unter starkem Druck und hohen Temperaturen über Millionen Jahre hinweg, ein Prozess, bei dem die verfallenden Überreste organischer Materie durch Karbonisierung allmählich in Sedimentgestein umgewandelt werden. Als komplexes Gemisch aus organischen und anorganischen Verbindungen hat Kohle eine weitreichende Vergangenheit, als brennbarer Stoff eine ungewisse Zukunft. Die Kohlebriketts, die an den Wänden des Ausstellungsraums angebracht sind, sind widersprüchlicher Natur: Sie symbolisieren gleichermaßen Wärme und Energie sowie Giftigkeit und Zerstörung. Sie entstammen der Erde und sind doch mitschuldig an ihrem Verfall. Durch diese Linse spricht Zarkua unterschwellige Einflüsse an, die Identität formen. Welche umweltbedingten, kulturellen und familiären Einflüsse und Traumata tragen wir unbewusst in uns? Können sie ausgegraben, ihre Bestandteile seziert und aufgelöst werden?
Die angrenzende Videoinstallation stellt essentialistische Vorstellungen von Identität in Frage. Zarkuas Bewegungen sowie ihre Stimme, die während eines körperlichen Workouts in ihrer Muttersprache Zahlen herunterzählt, erzeugen ein verzerrtes Echo zwischen den drei Bildschirmen. Die (unbewusste) Gewohnheit des Zählens auf Georgisch wird zum Hintergrund für die Untersuchung von Identität als kontinuierlicher Prozess und nicht als feste Größe; als etwas, das entdeckt, artikuliert, ausgeführt, wiederholt, gepflegt, in Frage gestellt und neu geschaffen wird.
I COMBUST IN FAMILIAR NUMBERS, Tamusa Zarkua, Multimedia Installation, "The Me That's There Now", Weltkunstzimmer 28. Oktober – 5. November 2023 © Rainer Rudolf
*1997 in Georgien.
Lebt und arbeitet in Tbilisi, Georgien.
Studierte Bildende Kunst von 2017 bis 2021 an der Free University - Visual arts, architecture and design School, in Tbilisi.
Artistbook "Saddle is My Only Land"
Ihre künstlerische Praxis dreht sich stark um Forschung und das Studium verschiedener Materialien, mit denen sie kulturelle, umweltbedingte und insbesondere familiäre Einflüsse auf das Individuum erforscht.
© Rainer Rudolf
Mit „I combust in familiar numbers“ setzt Tamusa Zarkua ihre Auseinandersetzung mit verschiedenen Materialien fort und konzentriert sich dabei auf Kohle. Kohle entsteht unter starkem Druck und hohen Temperaturen über Millionen Jahre hinweg, ein Prozess, bei dem die verfallenden Überreste organischer Materie durch Karbonisierung allmählich in Sedimentgestein umgewandelt werden. Als komplexes Gemisch aus organischen und anorganischen Verbindungen hat Kohle eine weitreichende Vergangenheit, als brennbarer Stoff eine ungewisse Zukunft. Die Kohlebriketts, die an den Wänden des Ausstellungsraums angebracht sind, sind widersprüchlicher Natur: Sie symbolisieren gleichermaßen Wärme und Energie sowie Giftigkeit und Zerstörung. Sie entstammen der Erde und sind doch mitschuldig an ihrem Verfall. Durch diese Linse spricht Zarkua unterschwellige Einflüsse an, die Identität formen. Welche umweltbedingten, kulturellen und familiären Einflüsse und Traumata tragen wir unbewusst in uns? Können sie ausgegraben, ihre Bestandteile seziert und aufgelöst werden?
Die angrenzende Videoinstallation stellt essentialistische Vorstellungen von Identität in Frage. Zarkuas Bewegungen sowie ihre Stimme, die während eines körperlichen Workouts in ihrer Muttersprache Zahlen herunterzählt, erzeugen ein verzerrtes Echo zwischen den drei Bildschirmen. Die (unbewusste) Gewohnheit des Zählens auf Georgisch wird zum Hintergrund für die Untersuchung von Identität als kontinuierlicher Prozess und nicht als feste Größe; als etwas, das entdeckt, artikuliert, ausgeführt, wiederholt, gepflegt, in Frage gestellt und neu geschaffen wird.
I COMBUST IN FAMILIAR NUMBERS, Tamusa Zarkua, Multimedia Installation, "The Me That's There Now", Weltkunstzimmer 28. Oktober – 5. November 2023 © Rainer Rudolf