Labor für Kritik und Weitsicht ist eine Veranstaltungsreihe, die die Vorder-, Hinter- und Abgründe künstlerischer Projekte ins Visier rückt.
Wie reagieren Künstler-, Kurator- und AutorInnen auf die starken gesellschaftlichen Veränderungen, die seit Jahren unter den Schlagworten „Kapitalismus, Krise, Konsum und Kontrolle“ verhandelt werden? Welche Positionen nehmen sie ein? Und wie werden diese verhandelt? Zudem rückt das Veranstaltungsformat Fragen über die sich aktuell stark verändernden Rahmenbedingungen künstlerischer Produktion und ihrer Rezeption ins Visier.
6. Dezember
19 – 22 Uhr
Impulsstatements und nachfolgendes Gespräch mit Ingo Arend (Berlin) und Necmi Sönmez (Düsseldorf), moderiert von Sabine Maria Schmidt.
Der radikale innenpolitische Umbau der Türkei in nur wenigen Monaten nach dem gescheiterten Staatstreich im Juli 2016 lässt aktuell nur wenig Ausblick auf positive Entwicklungen zu. Das Land ist gespalten. Der offene Kampf gegen Journalisten, Schriftsteller, Akademiker, kritische Intellektuelle hat zu einer förmlichen Säuberungswelle im Land geführt. Auch bildende KünstlerInnen und Institutionen berichten zunehmend von Übergriffen und Einschränkungen. Die Absage verschiedener Ausstellungen, Biennalen und der Kunstmesse „ArtInternational“ sind Anzeichen dafür, dass sich die Lage auch zukünftig verschärfen dürfte. Eine Regierung dünnt das kulturelle Kapital seines Landes systematisch aus und inszeniert auf der anderen Seite eine ‚neue Türkei’ im Geiste einer „phantasierten“ osmanischen Tradition.
Ingo Arend, der regelmäßig über die Kulturszene in der Türkei berichtet, wird sich in seinem Impulsstatement auf akute Zensurfälle ebenso wie den (zerbrochenen) Zusammenhang von ästhetischer und politischer Entwicklung konzentrieren. Necmi Sönmez, seit vielen Jahren als Kurator und Autor in Deutschland und der Türkei tätig, u.a. für Privatsammlungen, berichtet von aktuellen Erfahrungen ebenso wie von grundsätzlichen Einschätzungen und Problemen des Kunstbetriebs in der Türkei.
Wir zeichnen Entwicklungslinien und Stimmungsfelder nach und fragen, welche Stimmen und Räume es braucht, um die Freiheit von kreativem Geist und kritischer Meinung zu stärken?
Necmi Sönmez, geboren in Istanbul, arbeitet international als Kurator, Kritiker und Autor in Deutschland und der Türkei. Sönmez studierte Kunstgeschichte, Byzantinische Kunstgeschichte und Klassische Archäologie, kuratierte zahlreiche Ausstellungen, ist als Gastkurator für Borusan Contemporary, Istanbul und als Editor im Skira Verlag tätig.
Ingo Arend ist Kunstkritiker und Lehrbeauftragter, u.a. mit Schwerpunkt auf Kunst, Kultur und die Geschichte der Türkei. Er studierte Politik, Geschichte und Publizistik in Bonn und Köln, war von 1996 bis 2010 Kulturredakteur der Wochenzeitung „Freitag“ und später dort Redaktionsleiter. Ebenso war er tätig als Kunstredakteur der taz, arbeitet aktuell freiberuflich.
Sabine Maria Schmidt arbeitet international als Kuratorin, Kritikerin und Autorin, ist Mitglied der AICA und IKT, und gründete Anfang 2015 u.a. das „Labor für Kritik und Weitsicht“.
Murat Palta: Mars Attacks!, 2016, mono print on glass, 95 x 76 cm, Contemporary Istanbul, 3. – 5. Nov. 2016
Murat Palta: Mars Attacks!, 2016, mono print on glass, 95 x 76 cm, Contemporary Istanbul, 3. – 5. Nov. 2016
Eine Veranstaltung im Rahmen der Jahresversammlung der AICA (Deutschland) in Köln in Kooperation mit dem Weltkunstzimmer, Düsseldorf und dem Kölnischen Kunstverein.
Labor für Kritik und Weitsicht ist eine Veranstaltungsreihe, die die Vorder-, Hinter- und Abgründe künstlerischer Projekte ins Visier rückt.
Wie reagieren Künstler-, Kurator- und AutorInnen auf die starken gesellschaftlichen Veränderungen, die seit Jahren unter den Schlagworten „Kapitalismus, Krise, Konsum und Kontrolle“ verhandelt werden? Welche Positionen nehmen sie ein? Und wie werden diese verhandelt? Zudem rückt das Veranstaltungsformat Fragen über die sich aktuell stark verändernden Rahmenbedingungen künstlerischer Produktion und ihrer Rezeption ins Visier.
6. Dezember
19 – 22 Uhr
Murat Palta: Mars Attacks!, 2016, mono print on glass, 95 x 76 cm, Contemporary Istanbul, 3. – 5. Nov. 2016
Murat Palta: Mars Attacks!, 2016, mono print on glass, 95 x 76 cm, Contemporary Istanbul, 3. – 5. Nov. 2016
Impulsstatements und nachfolgendes Gespräch mit Ingo Arend (Berlin) und Necmi Sönmez (Düsseldorf), moderiert von Sabine Maria Schmidt.
Der radikale innenpolitische Umbau der Türkei in nur wenigen Monaten nach dem gescheiterten Staatstreich im Juli 2016 lässt aktuell nur wenig Ausblick auf positive Entwicklungen zu. Das Land ist gespalten. Der offene Kampf gegen Journalisten, Schriftsteller, Akademiker, kritische Intellektuelle hat zu einer förmlichen Säuberungswelle im Land geführt. Auch bildende KünstlerInnen und Institutionen berichten zunehmend von Übergriffen und Einschränkungen. Die Absage verschiedener Ausstellungen, Biennalen und der Kunstmesse „ArtInternational“ sind Anzeichen dafür, dass sich die Lage auch zukünftig verschärfen dürfte. Eine Regierung dünnt das kulturelle Kapital seines Landes systematisch aus und inszeniert auf der anderen Seite eine ‚neue Türkei’ im Geiste einer „phantasierten“ osmanischen Tradition.
Ingo Arend, der regelmäßig über die Kulturszene in der Türkei berichtet, wird sich in seinem Impulsstatement auf akute Zensurfälle ebenso wie den (zerbrochenen) Zusammenhang von ästhetischer und politischer Entwicklung konzentrieren. Necmi Sönmez, seit vielen Jahren als Kurator und Autor in Deutschland und der Türkei tätig, u.a. für Privatsammlungen, berichtet von aktuellen Erfahrungen ebenso wie von grundsätzlichen Einschätzungen und Problemen des Kunstbetriebs in der Türkei.
Wir zeichnen Entwicklungslinien und Stimmungsfelder nach und fragen, welche Stimmen und Räume es braucht, um die Freiheit von kreativem Geist und kritischer Meinung zu stärken?
Necmi Sönmez, geboren in Istanbul, arbeitet international als Kurator, Kritiker und Autor in Deutschland und der Türkei. Sönmez studierte Kunstgeschichte, Byzantinische Kunstgeschichte und Klassische Archäologie, kuratierte zahlreiche Ausstellungen, ist als Gastkurator für Borusan Contemporary, Istanbul und als Editor im Skira Verlag tätig.
Ingo Arend ist Kunstkritiker und Lehrbeauftragter, u.a. mit Schwerpunkt auf Kunst, Kultur und die Geschichte der Türkei. Er studierte Politik, Geschichte und Publizistik in Bonn und Köln, war von 1996 bis 2010 Kulturredakteur der Wochenzeitung „Freitag“ und später dort Redaktionsleiter. Ebenso war er tätig als Kunstredakteur der taz, arbeitet aktuell freiberuflich.
Sabine Maria Schmidt arbeitet international als Kuratorin, Kritikerin und Autorin, ist Mitglied der AICA und IKT, und gründete Anfang 2015 u.a. das „Labor für Kritik und Weitsicht“.
Eine Veranstaltung im Rahmen der Jahresversammlung der AICA (Deutschland) in Köln in Kooperation mit dem Weltkunstzimmer, Düsseldorf und dem Kölnischen Kunstverein.