3. März – 13. April 2013
Weltkunstzimmer
Exhibition
Mit Paul Czerlitzki, Flora Hitzing, Stefan Löffelhardt, Johannes Wald
Ausstellungskonzeption: Falk Wolf
Der Katalog zur Ausstellung Ein blinder Fleck - Die Unbeobachtbarkeit der Welt ist erhältlich beim Revolver Verlag oder direkt über uns.
48 Seiten (Innenteil).
16,5 cm x 23 cm.
Div. Abbildungen.
ISBN 978-3-86895-296-4.
Preis: 10 Euro.
www.revolver-publishing.com oder über: info(at)weltkunstzimmer.de
Als programmatischer Beitrag zur künstlerischen Reflexion des Begriffes Weltkunst, ist die Ausstellung auch für das Weltkunstzimmer bedeutsam. Der Mensch befindet sich in der Welt, möchte sie aber zugleich in ihrer Gesamtheit erfassen.
Die Frage nach unserer Wahrnehmung von Welt, hängt eng mit den grundlegenden Aspekten künstleri- scher Arbeit zusammen. Niklas Luhmann hat dies in Bezug auf den Begriff »Weltkunst« untersucht. Indem sie die eigenen Mittel beobachtet, wendet sie sich unmittelbar der Welt als einem Horizont zu. Dieser Horizont bleibt aber selbst unbeobachtbar, er wird zum blinden Fleck.
Die Welt ist für den Betrachter als Gesamtheit nicht erfahrbar. Die Frage nach Beobachtbarkeit und Darstellbarkeit von Welt reflektieren die künstlerischen Positionen in der Ausstellung auf mehreren Ebenen. Diese Formen künstlerischer Grundlagenforschung sind nicht eine Reflexion über die Grundlagen, sondern ein Fragen und Suchen innerhalb der künstlerischen Praxis selbst.
Auf Leinwand, Papier, Bildhauerbock oder in der Gießerei nähern sich die Künstler der Welt über die Beobachtung von etwas Konkretem. Die Welt findet keine Darstellung in der Kunst, sondern sie bildet den Horizont für das künstlerische Schaffen.
Paul Czerlitzki (geb.1986) findet sehr radikale Formen der Beobachtung der eigenen künstlerischen Mittel. Er nutzt die materiellen Mittel der Malerei als raumstrukturierende Elemente. Mit Leinwand, Keilrahmen, Grundierung und Farbe realisiert er Faltungen, Zerlegungen, Durchdringungen und Versperrungen. Materielle Grundlagen der Malerei werden in ein greifbares, körperliches Verhältnis zum Raum und zum Betrachter treten. Speziell für diese Ausstellung hat Paul Czerlitzki ein Wandbild und eine Leinwandfaltung im Raum geschaffen.
Flora Hitzing (geb. 1978) setzt sich in besonderer Weise mit dem Material und der Oberfläche auseinander. Ihre Skulpturen können nicht allein als Volumen im Raum aufgefasst werden, sondern sie erforscht zugleich die materialeigenen Formbildungspotentiale von Gips, Plastik und Ton. Mit einem spezifisch bildhauerischen Blick hat sie sich eines besonderen technischen Mittels, des Rasterelektronenmikroskops bedient, um Oberflächen von gebranntem Ton aufzunehmen und präsentiert sie erstmals in dieser Ausstellung.
Stefan Löffelhardt (geb. 1959) erkundet im Medium der Zeichnung innere Landschaften in Zuständen zwischen Wachen und Schlafen. Die Unbeobachtbarkeit der Welt ereignet sich hier gewisser- maßen auf dem Papier. Seine Darstellung von (innerer) Welt treibt er in seinen großformatigen, virtuosen Bleistift-Zeichnungen über die Grenzen von Darstellbarkeit hinaus. In der Verbindung mit dreidimensionalen Objekten nimmt er jedoch auch immer wieder eine Erdung vor, die Brücken in den Raum des Betrachters baut.
Johannes Wald (geb. 1980) problematisiert nicht nur den bildhauerischen Formgebungsprozess, sondern unter- sucht auch Fragen der Darstellbarkeit bis hin zu Möglichkeiten eines Weltbezugs von Kunst überhaupt. Indem er „Verlorene Formen«, Gussformen, die beim tatsächlichen Guss der Skulptur zerstört würden, zeigt, bezieht er eine Position, die gleichzeitig bejaht und verweigert. Bronzene und wächserne Gusskanäle geben Begriffen wie »Gegenwart, Rückblick, Sehnsucht, Aufbruch und Neuland« skulpturale Gestalt und stellen die Möglichkeit solcher Formgebung zugleich in Frage.
© Achim Kukulies, Düsseldorf
3. März – 13. April 2013
Weltkunstzimmer
Exhibition
Mit Paul Czerlitzki, Flora Hitzing, Stefan Löffelhardt, Johannes Wald
Ausstellungskonzeption: Falk Wolf
Der Katalog zur Ausstellung Ein blinder Fleck - Die Unbeobachtbarkeit der Welt ist erhältlich beim Revolver Verlag oder direkt über uns.
48 Seiten (Innenteil).
16,5 cm x 23 cm.
Div. Abbildungen.
ISBN 978-3-86895-296-4.
Preis: 10 Euro.
www.revolver-publishing.com oder über: info(at)weltkunstzimmer.de
Als programmatischer Beitrag zur künstlerischen Reflexion des Begriffes Weltkunst, ist die Ausstellung auch für das Weltkunstzimmer bedeutsam. Der Mensch befindet sich in der Welt, möchte sie aber zugleich in ihrer Gesamtheit erfassen.
Die Frage nach unserer Wahrnehmung von Welt, hängt eng mit den grundlegenden Aspekten künstleri- scher Arbeit zusammen. Niklas Luhmann hat dies in Bezug auf den Begriff »Weltkunst« untersucht. Indem sie die eigenen Mittel beobachtet, wendet sie sich unmittelbar der Welt als einem Horizont zu. Dieser Horizont bleibt aber selbst unbeobachtbar, er wird zum blinden Fleck.
Die Welt ist für den Betrachter als Gesamtheit nicht erfahrbar. Die Frage nach Beobachtbarkeit und Darstellbarkeit von Welt reflektieren die künstlerischen Positionen in der Ausstellung auf mehreren Ebenen. Diese Formen künstlerischer Grundlagenforschung sind nicht eine Reflexion über die Grundlagen, sondern ein Fragen und Suchen innerhalb der künstlerischen Praxis selbst.
Auf Leinwand, Papier, Bildhauerbock oder in der Gießerei nähern sich die Künstler der Welt über die Beobachtung von etwas Konkretem. Die Welt findet keine Darstellung in der Kunst, sondern sie bildet den Horizont für das künstlerische Schaffen.
Paul Czerlitzki (geb.1986) findet sehr radikale Formen der Beobachtung der eigenen künstlerischen Mittel. Er nutzt die materiellen Mittel der Malerei als raumstrukturierende Elemente. Mit Leinwand, Keilrahmen, Grundierung und Farbe realisiert er Faltungen, Zerlegungen, Durchdringungen und Versperrungen. Materielle Grundlagen der Malerei werden in ein greifbares, körperliches Verhältnis zum Raum und zum Betrachter treten. Speziell für diese Ausstellung hat Paul Czerlitzki ein Wandbild und eine Leinwandfaltung im Raum geschaffen.
Flora Hitzing (geb. 1978) setzt sich in besonderer Weise mit dem Material und der Oberfläche auseinander. Ihre Skulpturen können nicht allein als Volumen im Raum aufgefasst werden, sondern sie erforscht zugleich die materialeigenen Formbildungspotentiale von Gips, Plastik und Ton. Mit einem spezifisch bildhauerischen Blick hat sie sich eines besonderen technischen Mittels, des Rasterelektronenmikroskops bedient, um Oberflächen von gebranntem Ton aufzunehmen und präsentiert sie erstmals in dieser Ausstellung.
Stefan Löffelhardt (geb. 1959) erkundet im Medium der Zeichnung innere Landschaften in Zuständen zwischen Wachen und Schlafen. Die Unbeobachtbarkeit der Welt ereignet sich hier gewisser- maßen auf dem Papier. Seine Darstellung von (innerer) Welt treibt er in seinen großformatigen, virtuosen Bleistift-Zeichnungen über die Grenzen von Darstellbarkeit hinaus. In der Verbindung mit dreidimensionalen Objekten nimmt er jedoch auch immer wieder eine Erdung vor, die Brücken in den Raum des Betrachters baut.
Johannes Wald (geb. 1980) problematisiert nicht nur den bildhauerischen Formgebungsprozess, sondern unter- sucht auch Fragen der Darstellbarkeit bis hin zu Möglichkeiten eines Weltbezugs von Kunst überhaupt. Indem er „Verlorene Formen«, Gussformen, die beim tatsächlichen Guss der Skulptur zerstört würden, zeigt, bezieht er eine Position, die gleichzeitig bejaht und verweigert. Bronzene und wächserne Gusskanäle geben Begriffen wie »Gegenwart, Rückblick, Sehnsucht, Aufbruch und Neuland« skulpturale Gestalt und stellen die Möglichkeit solcher Formgebung zugleich in Frage.
© Achim Kukulies, Düsseldorf