Die Unbeobachtbarkeit der Welt
3. März – 13. April 2013
Donnerstag bis Sonntag 14 – 18 Uhr
Eintritt frei
Als programmatischer Beitrag zur künstlerischen Reflexion des Begriffes Weltkunst, ist die Ausstellung auch für das Weltkunstzimmer bedeutsam. Der Mensch befindet sich in der Welt, möchte sie aber zugleich in ihrer Gesamtheit erfassen.
Die Frage nach unserer Wahrnehmung von Welt, hängt eng mit den grundlegenden Aspekten künstleri- scher Arbeit zusammen. Niklas Luhmann hat dies in Bezug auf den Begriff »Weltkunst« untersucht. Indem sie die eigenen Mittel beobachtet, wendet sie sich unmittelbar der Welt als einem Horizont zu. Dieser Horizont bleibt aber selbst unbeobachtbar, er wird zum blinden Fleck.
Die Welt ist für den Betrachter als Gesamtheit nicht erfahrbar. Die Frage nach Beobachtbarkeit und Darstellbarkeit von Welt reflektieren die künstlerischen Positionen in der Ausstellung auf mehreren Ebenen. Diese Formen künstlerischer Grundlagenforschung sind nicht eine Reflexion über die Grundlagen, sondern ein Fragen und Suchen innerhalb der künstlerischen Praxis selbst.
Auf Leinwand, Papier, Bildhauerbock oder in der Gießerei nähern sich die Künstler der Welt über die Beobachtung von etwas Konkretem. Die Welt findet keine Darstellung in der Kunst, sondern sie bildet den Horizont für das künstlerische Schaffen.
Paul Czerlitzki (geb.1986) findet sehr radikale Formen der Beobachtung der eigenen künstlerischen Mittel. Er nutzt die materiellen Mittel der Malerei als raumstrukturierende Elemente. Mit Lein- wand, Keilrahmen, Grundierung und Farbe realisiert er Faltungen, Zerlegungen, Durch- dringungen und Versperrungen. Materielle Grundlagen der Malerei werden in ein greifbares, körperliches Verhältnis zum Raum und zum Betrachter treten. Speziell für diese Ausstellung hat Paul Czerlitzki ein Wandbild und eine Leinwandfaltung im Raum geschaffen.
Flora Hitzing (geb. 1978) setzt sich in besonderer Weise mit dem Material und der Oberfläche auseinander. Ihre Skulpturen können nicht allein als Volumen im Raum aufgefasst werden, sondern sie erforscht zugleich die materialeigenen Formbildungspotentiale von Gips, Plastik und Ton. Mit einem spezifisch bildhauerischen Blick hat sie sich eines besonderen tech- nischen Mittels, des Rasterelektronenmikroskops bedient, um Oberflächen von gebranntem Ton aufzunehmen und präsentiert sie erstmals in dieser Ausstellung.
Stefan Löffelhardt (geb. 1959) erkundet im Medium der Zeichnung innere Landschaften in Zuständen zwischen Wachen und Schlafen. Die Unbeobachtbarkeit der Welt ereignet sich hier gewisser- maßen auf dem Papier. Seine Darstellung von (innerer) Welt treibt er in seinen groß- formatigen, virtuosen Bleistift-Zeichnungen über die Grenzen von Darstellbarkeit hinaus. In der Verbindung mit dreidimensionalen Objekten nimmt er jedoch auch immer wieder eine Erdung vor, die Brücken in den Raum des Betrachters baut.
Johannes Wald (geb. 1980) problematisiert nicht nur den bildhauerischen Formgebungsprozess, sondern unter- sucht auch Fragen der Darstellbarkeit bis hin zu Möglichkeiten eines Weltbezugs von Kunst überhaupt. Indem er „Verlorene Formen«, Gussformen, die beim tatsächlichen Guss der Skulptur zerstört würden, zeigt, bezieht er eine Position, die gleichzeitig bejaht und verweigert. Bronzene und wächserne Gusskanäle geben Begriffen wie »Gegenwart, Rückblick, Sehnsucht, Aufbruch und Neuland« skulpturale Gestalt und stellen die Möglichkeit solcher Formgebung zugleich in Frage.
Ausstellungskonzeption: Falk Wolf
Der Katalog zur Ausstellung Ein blinder Fleck - Die Unbeobachtbarkeit der Welt ist erhältlich beim Revolver Verlag oder direkt über uns.
48 Seiten (Innenteil). 16,5 cm x 23 cm. Div. Abbildungen. ISBN 978-3-86895-296-4. Preis: 10 Euro.
www.revolver-publishing.com
oder direkt über die Stiftung:
Blinder Fleck © Falk Wolf
Rahmenprogramm
2. März, 19 Uhr
Eröffnung
12. März 2013
Rundgang und Künstlertalk zu den Ausstellungen „Florian Neufeldt & Matthias Ströckel - Sich im Unendlichen kreuzende Parallelen“ in der Kunsthalle Düsseldorf und „Ein blinder Fleck - Die Unbeobachtbarkeit der Welt“ in der Hans Peter Zimmer Stiftung. Künstlergespräch mit Paul Czerlitzki, Flora Hitzing, Florian Neufeldt und Matthias Ströckel
Ab 17 Uhr, Kunsthalle Düsseldorf seitenlichtsaal
Rundgang durch die Ausstellung „Florian Neufeld & Matthias Ströckel - Sich im Unendlichen kreuzende Parallelen“ (Künstler und Kuratoren sind anwesend)
Ab 18 Uhr, Weltkunstzimmer
Imbiss und Rundgang durch die Ausstellung „Ein blinder Fleck - Die Unbeobachtbarkeit der Welt“ (Künstler und Kuratoren sind anwesend)
Ab 18.30 Uhr, Hans Peter Zimmer Stiftung
Künstlergespräch mit Kurator*innen (Gesprächsführung: Falk Wolf und Kathrin Barutzki)
Ausstellungsansichten und Eröffnung
© Kukulies
Mit freundlicher Unterstützung der Stadtwerke Düsseldorf. Veranstaltung in Kooperation mi Kunsthalle Düsseldorf.
Die Unbeobachtbarkeit der Welt
3. März – 13. April 2013
Donnerstag bis Sonntag 14 – 18 Uhr
Eintritt frei
Als programmatischer Beitrag zur künstlerischen Reflexion des Begriffes Weltkunst, ist die Ausstellung auch für das Weltkunstzimmer bedeutsam. Der Mensch befindet sich in der Welt, möchte sie aber zugleich in ihrer Gesamtheit erfassen.
Die Frage nach unserer Wahrnehmung von Welt, hängt eng mit den grundlegenden Aspekten künstleri- scher Arbeit zusammen. Niklas Luhmann hat dies in Bezug auf den Begriff »Weltkunst« untersucht. Indem sie die eigenen Mittel beobachtet, wendet sie sich unmittelbar der Welt als einem Horizont zu. Dieser Horizont bleibt aber selbst unbeobachtbar, er wird zum blinden Fleck.
Die Welt ist für den Betrachter als Gesamtheit nicht erfahrbar. Die Frage nach Beobachtbarkeit und Darstellbarkeit von Welt reflektieren die künstlerischen Positionen in der Ausstellung auf mehreren Ebenen. Diese Formen künstlerischer Grundlagenforschung sind nicht eine Reflexion über die Grundlagen, sondern ein Fragen und Suchen innerhalb der künstlerischen Praxis selbst.
Auf Leinwand, Papier, Bildhauerbock oder in der Gießerei nähern sich die Künstler der Welt über die Beobachtung von etwas Konkretem. Die Welt findet keine Darstellung in der Kunst, sondern sie bildet den Horizont für das künstlerische Schaffen.
Paul Czerlitzki (geb.1986) findet sehr radikale Formen der Beobachtung der eigenen künstlerischen Mittel. Er nutzt die materiellen Mittel der Malerei als raumstrukturierende Elemente. Mit Lein- wand, Keilrahmen, Grundierung und Farbe realisiert er Faltungen, Zerlegungen, Durch- dringungen und Versperrungen. Materielle Grundlagen der Malerei werden in ein greifbares, körperliches Verhältnis zum Raum und zum Betrachter treten. Speziell für diese Ausstellung hat Paul Czerlitzki ein Wandbild und eine Leinwandfaltung im Raum geschaffen.
Flora Hitzing (geb. 1978) setzt sich in besonderer Weise mit dem Material und der Oberfläche auseinander. Ihre Skulpturen können nicht allein als Volumen im Raum aufgefasst werden, sondern sie erforscht zugleich die materialeigenen Formbildungspotentiale von Gips, Plastik und Ton. Mit einem spezifisch bildhauerischen Blick hat sie sich eines besonderen tech- nischen Mittels, des Rasterelektronenmikroskops bedient, um Oberflächen von gebranntem Ton aufzunehmen und präsentiert sie erstmals in dieser Ausstellung.
Stefan Löffelhardt (geb. 1959) erkundet im Medium der Zeichnung innere Landschaften in Zuständen zwischen Wachen und Schlafen. Die Unbeobachtbarkeit der Welt ereignet sich hier gewisser- maßen auf dem Papier. Seine Darstellung von (innerer) Welt treibt er in seinen groß- formatigen, virtuosen Bleistift-Zeichnungen über die Grenzen von Darstellbarkeit hinaus. In der Verbindung mit dreidimensionalen Objekten nimmt er jedoch auch immer wieder eine Erdung vor, die Brücken in den Raum des Betrachters baut.
Johannes Wald (geb. 1980) problematisiert nicht nur den bildhauerischen Formgebungsprozess, sondern unter- sucht auch Fragen der Darstellbarkeit bis hin zu Möglichkeiten eines Weltbezugs von Kunst überhaupt. Indem er „Verlorene Formen«, Gussformen, die beim tatsächlichen Guss der Skulptur zerstört würden, zeigt, bezieht er eine Position, die gleichzeitig bejaht und verweigert. Bronzene und wächserne Gusskanäle geben Begriffen wie »Gegenwart, Rückblick, Sehnsucht, Aufbruch und Neuland« skulpturale Gestalt und stellen die Möglichkeit solcher Formgebung zugleich in Frage.
Ausstellungskonzeption: Falk Wolf
Der Katalog zur Ausstellung Ein blinder Fleck - Die Unbeobachtbarkeit der Welt ist erhältlich beim Revolver Verlag oder direkt über uns.
48 Seiten (Innenteil). 16,5 cm x 23 cm. Div. Abbildungen. ISBN 978-3-86895-296-4. Preis: 10 Euro.
www.revolver-publishing.com
oder direkt über die Stiftung:
Rahmenprogramm
2. März, 19 Uhr
Eröffnung
12. März 2013
Rundgang und Künstlertalk zu den Ausstellungen „Florian Neufeldt & Matthias Ströckel - Sich im Unendlichen kreuzende Parallelen“ in der Kunsthalle Düsseldorf und „Ein blinder Fleck - Die Unbeobachtbarkeit der Welt“ in der Hans Peter Zimmer Stiftung. Künstlergespräch mit Paul Czerlitzki, Flora Hitzing, Florian Neufeldt und Matthias Ströckel
Ab 17 Uhr, Kunsthalle Düsseldorf seitenlichtsaal
Rundgang durch die Ausstellung „Florian Neufeld & Matthias Ströckel - Sich im Unendlichen kreuzende Parallelen“ (Künstler und Kuratoren sind anwesend)
Ab 18 Uhr, Weltkunstzimmer
Imbiss und Rundgang durch die Ausstellung „Ein blinder Fleck - Die Unbeobachtbarkeit der Welt“ (Künstler und Kuratoren sind anwesend)
Ab 18.30 Uhr, Hans Peter Zimmer Stiftung
Künstlergespräch mit Kurator*innen (Gesprächsführung: Falk Wolf und Kathrin Barutzki)
Ausstellungsansichten und Eröffnung
© Kukulies
Mit freundlicher Unterstützung der Stadtwerke Düsseldorf. Veranstaltung in Kooperation mi Kunsthalle Düsseldorf.