17. Februar 2018
Im Rahmen des Düsseldorfer Photo Festival 2018 freuen wir uns sehr, gemeinsam mit dem NRW- Forum die offizielle Festivalparty im Weltkunstzimmer veranstalten zu können.
Einlass 22 Uhr
Beginn 22:30 Uhr
VVK 20 Euro / Abendkasse: 25 Euro
Haiyti hat Hip-Hop in den vergangenen 18 Monaten einmal auf links gezogen. Die alten Gewissheiten, sie gelten nicht mehr, die vermeintlichen Grenzen zwischen Straße und Avantgarde, Gangsta und Kunst, Untergrund und Pop. Haiyti hat sie eingerissen, als Einzelkämpferin im Über-Macho-Geschäft Deutschrap. Mit DIY-Releases im gefühlten Wochentakt katapultierte sich die Rapperin und Sängerin aus Hamburg-St. Pauli an die Spitze einer neuen Generation, der Regeln nichts bedeuten, Freiheit dafür umso mehr. Am 12. Januar 2018 veröffentlicht Haiyti ihr erstes großes Album. “Montenegro Zero” ist ein gefühltes Debüt, ein Klassiker seines ganz eigenen Genres: zwölf Songs, keine Features, ein Moment, ein Vibe. Haiyti selbst nennt es “Gangsta-Pop” – Geschichten von ganz unten mit Melodien für ganz oben. In dieser Musik vermischen sich radikaler Party-Nihilismus und die Kälte des Milieus mit beispielloser emotionaler Tiefe und absurd eingängigen Hooks; Einflüsse von Trap bis Dancehall und Deutsche Welle mit Haiytis ureigener Sprache und Stimme.
http://www.zeit.de/2018/02/haiyti-rap-montenegro-zero-debuetalbum
Stefan Schneider ist Fotograf und Musiker zugleich. Direkt nach seinem Studium an der Kunstakademie Düsseldorf, in der Fotografieklasse von Bernd Becher, hat ihn die elektronische Musik gefangen genommen. Und seit mehr als zwei Jahrzehnten ist er nun einer der originellsten Stimmen in der zeitgenössischen elektronischen Musik. Er Mitbegründer der Band Kreidler (1994 – 99) und ein Drittel des international gefeierten Trios To Rococo Rot (1995 – 2014). In den vergangenen Jahren hat er mit vielen anderen Künstlern zusammengearbeitet und produziert: Joachim Roedelius (cluster), Arto Lindsay, Bill Wells, Dieter Moebius (cluster), Klaus Dinger (neu!), Sofia Jernberg, Koshiro Hino (ypy / goat), John Mcentire (tortoise) und der Künstlerin Katharina Grosse.
https://www.thedorf.de/gesichter/ein-tag-mit/stefan-schneider/
Die Künstlerin Pola Sieverding arbeitet seit 2011 zusammen mit Orson Sieverding an audio-visuellen Performances, die u.a. im Kunstverein Heidelberg, bei ReMap 3 in Athen und in der Kunsthalle Düsseldorf aufgeführt wurden. 2012 kollaborierte sie mit Natascha Sadr Haghighian für die dOCUMENTA 13 in Kassel.
www.facebook.com/version111a/
artmap.com/polasieverding
Signe Pierce ist eine amerikanische Multimedia-Künstlerin und Performerin. Ihre Arbeiten umfassen Performance, Fotografie, Videokunst und webbasierte Kunst. Ihre Ästhetik lässt sich häufig von Weiblichkeit, Exzess, Alterität, Perversion, Selbstvermittlung und Verzerrung inspirieren. Pierce sorgte 2014 mit dem Kurzfilm "American Reflexxx" in Zusammenarbeit mit dem Regisseur Alli Coates für Aufsehen. Der Film zeigt Pierce wie sie eine "hyper-sexualisierte" Person porträtiert und so zum Objekt der Verhöhnung und dann angegriffen wird.
https://www.instagram.com/signepierce/?hl=de
Am Tag der Party, den 17. Februar 2018, hat unsere Ausstellung zum Foto-Festival "THE YELLOW GENIUS. Charles Wilp und die Reise nach Indien" von 14 bis 2 Uhr geöffnet. Eintritt frei!
Haiyti © Tim Bruening
© Signe Pierce
Orson © Thomas Koester
Mit freundlicher Unterstützung von
15. Februar – 18. März 2018
Am Veranstaltungstag hat die Ausstellung bereits ab 14 Uhr durchgehend bis zum Veranstaltungsbeginn geöffnet.
Öffnungszeiten: Do – So jeweils von 14 – 18 Uhr
Eintritt frei
Haiyti © Tim Bruening
© Signe Pierce
Orson © Thomas Koester
Charles Wilp (*15. Sept 1932 in Witten; † 2. Jan 2005 in Düsseldorf) begann seine weitumfassende Laufbahn, sei es als Werbeguru, Artonaut oder Überkünstler jedenfalls als Fotograf. Schon als Student zog es ihn mit der Kamera nach Paris, wo er vom legendären Daniel Filipacchi für Paris Match, LUI und LOOK engagiert, Assistent von Man Ray wurde.
Zurück in Deutschland schloss er sich in Düsseldorf ("Dazzeldorf. Meine Insel - Vorort der Welt") der sich neu formierenden, aufbegehrenden Kunst der 60er Jahre um Zero, Yves Klein und Joseph Beuys an. Wilp kreierte seinen ganz eigenen erweiterten Kunstbegriff. Werbekampagne, Mode, Raumfahrt, Fotografie und Reisereportage gehörten für ihn ganz selbstverständlich zur Kunst. Wie überhaupt alles, was Wilp „The Yellow Genius“ schuf. In Düsseldorf wurde er Teil einer Künstlergeneration, die, ähnlich wie Andy Warhol in New York, Film und Fotografie zunehmend als ein zeitgenössisches künstlerisches Ausdrucksmedium für sich entdeckte und selbstverständlich in den Kunstkontext aufnahm.
Wilp, vier Jahre jünger als Warhol und Paik, zwei Jahre älter als Hilla Becher und Christo, zwölf als Katharina Sieverding und Candida Höfer, muss heute als ein Künstler neu gesehen werden, der ausgehend von Fotografie und Film ein gattungsübergreifendes Kunstverständnis entwickelte, das die Kunst nicht einhegen, sondern befreien wollten.
Als der Hippie Trail sich Richtung Indien wendet, macht sich 1977 auch Charles Wilp von Düsseldorf aus auf den Weg, überwindet seine immense Flugangst, um die neubelebten Ashrams in Indien aufzusuchen. Unter der kundigen Führung von Saraswati Albano-Müller, einer in Deutschland lebenden Inderin, findet Wilp Zugang zu zahlreichen Ashrams (dt. „Ort der Anstrengung“). Saraswati organisiert die Reise und öffnet die Türen, Wilp reist mit Fotokamera und Filmteam. Entstanden ist der Fotoband Freiheit Empfinden - ein „optisches Essay“, eine „Trendbeobachtung“, wie Wilp sagt.
Es waren nicht allein niedrige Drogenpreise und die Aussicht auf ein damals äußerst günstiges Leben, die zu der Bewegung führten. Anziehend wirkte ebenfalls der große Reiz der orientalischen Mystik, wie auch eine religiös motivierte Sinnsuche in den traditionellen Riten und Gebräuchen des Hinduismus und Buddhismus. Der Traum von individueller Freiheit, von Frieden und Liebe konnte, vorerst, nur abseits der westlichen Zivilisation gelebt werden.
Erstmals stellt das Weltkunstzimmer die einzigartigen fotografischen Dokumente dieser frühen Reise nach Indien vor und stellt den Zusammenhang mit dem Aufbruch jener Jahre in den Osten her.
Die Fotografien werden großzügigerweise vom Nachlass Charles Wilp (Düsseldorf-Kaiserswerth) zur Verfügung gestellt. Kuratiert wird die Ausstellung, die im Rahmen des Festivals Düsseldorf Photo stattfindet, von Carl Friedrich Schröer.
Charles Paul Wilp arbeitete als Fotograf und Regisseur von Kurzfilmen, war international gefragter Werbefachmann („Sexy-mini-super-flower-pop-op-cola – alles ist in Afri-Cola“), Künstler und „Artronaut“, der Kunst, Wissenschaft und Werbung miteinander verbindet.
Saraswati Albano-Müller, als Sundaram in Benares als Tochter eines Mitarbeiters Gandhis, studierte Kinder-Psychologie in London. Sie gründete später in Schwelm (NRW) einen Kindergarten, das „Colloquium Feminarum“,das „Jugendförderungswerk e.V.“ und die „Philosophischen Gastmahle“.
Das Buch: Wilp, Charles; Saraswati, „Wege zur Selbstverwirklichung. Meditation in Indien“, Dortmund, München, Gesellschaft für Umweltgestaltung, 1978.
Mit freundlicher Unterstützung von