Premiere 10. November 2016
Weitere Aufführungen: 11. & 12. November 2016
Beginn jeweils um 20 Uhr
Eintritt: 15,- € / 10,- € ermäßigt
Konzept und Choreographie: Chikako Kaido
Performance: Judith Wilhelm
Violine: Naoki Kita
Stimme: Soya Arakawa
Bühnenbild, Licht: Ivan Geddert
Dramaturgie: Felix Meyer-Christian
Assistenz, Graphik: Jascha Viehstädt
Wenn man einen Japaner nach seiner Heimat befragt, wird man in den meisten Fällen folgende Antwort bekommen: „Weißt du, Japan ist eine Insel...“. Dieser Satz beantwortet schon die meisten Fragen nach Japan, aber was er vor allem enthüllt ist das Selbstverständnis der Japaner, Bewohner einer Insel zu sein. Dieses Selbstverständnis rührt nicht nur von der Idee her, dass irgendwo hinter dem Meer ein Kontinent ist. Es rührt auch daher, dass jede Insel am Ende doch ihr eigener Kontinent ist.
Als Bewohner einer Insel kann man dies nicht erahnen. Man muss sie vom Gipfel eines Berges sehen oder auf einer Karte. So, wie wenn man eine Bühne von den höchsten Sitzen betrachtet, kann man alles sehen, das von den Bewohnern dieser Bühne erschaffen und erzählt wurde. In ihrer Kurzlebigkeit und starken geografischen Charakterisierung, erinnert mich die Insel an eine Bühne, wobei die Küste die von den Scheinwerfern markierte Schattenlinie zwischen Zuschauerraum und Szene ist. Die Bühne als limitierter Ort der Narration, der auf seinem eigenen Horizont die Bilder entfernter Welten projiziert.
Ich habe für dieses Projekt drei Inseln ausgewählt, die einer Grenzsituation entsprechen: eine wachsende Insel (Garbage Patch, Pazifik), eine untergegangene Insel (Ferdinandea, Italien) und eine künstliche Insel (Gunkanjima, Japan). Ich möchte von diesen Orte des Woanders und deren Geschichten in vom Körper erfundenen und bewegten Bilder erzählen. Jede Insel erzählt sich dabei durch die individuellen Geschichten Ihrer (Nicht-)Bewohner. Dabei soll die Narration jeder Insel in der Vergangenheit betrachtet werden, und die lokale Perspektive nach Verbindungen zur Gegenwart suchen.
Warum diese Grenzsituationen? Physisch, weil die Grenzen dieser ausgewählten Inseln unklar und labil sind. Demographisch: weil die Inseln derzeit unbewohnt sind. Die Erzählung blickt nach hinten in die Vergangenheit und in Richtung der Kontinente als Empfänger der Geschichten.
Chikako Kaido studierte an Japans women's university, faculty of integrated art and social science im Department of humanities and cultures und Tanz und Choreographie im Masterstudiengang an der Folkwang Unversität der Künste. Im Anschluss war sie als Choreographin und Tänzerin beim Folkwang Tanzstudio aktiv. Mit der Choreographie “Tanzsolo” erhielt sie den 1. Preis bei Soloduofestival in Budapest in 2008. Seit 2010 ist sie als freischaffende Choreographin in duesseldorf tätig und wurde mit der Choreographie “Es ist ein Abgrund” im selben Jahr für den Kurt Jooss-Preis nominiert. Im Jahr 2012 wurde ihr der Preis der Jury beim MasDanza Festival für die Soloarbeit “Devision” in Redblick Theater in Yokohama verliehen. Im selben Jahr nahm sie als Choreographin am Residenzprogramm “Think Big” der Staatsoper Hannover im Rahmen von Tanztheater International teil.2013 wurde sie mit dem Stück “Schattenlinien” zum zweiten Mal für den Kurt Jooss-Preis nominiert. Die Homehazard (2014) in punpemhaus Muenster, Fabrik Heeder (2015). Azamino-tokio (2015) in Weltkunstzimmer, Fabrik Heeder (2016).
"Die Japanerin Chikako Kaido bewegt sich ... auf ästhetischen Pfaden, die Konvention und Tradition hinter sich lassen.“ -Thomas Linden-
„Chikako Kaidos choreographische Fantasie ist beachtlich“ -Bettina Trouwborst- (zu dem Gastspiel von „Azamino–Tokio“ in der Fabrik Heeder in Krefeld im Mai 2016.)
Performerin Judith Wilhelm. © Wiebke Rompel
Chikako Kaido „Tansan-sui“, wird gefördert durch das Kulturamt der Stadt Düsseldorf und die Hans-Peter-Zimmer Stiftung in Düsseldorf. Besonderen Dank an das Forum Freies Theater in Düsseldorf.
Premiere 10. November 2016
Weitere Aufführungen: 11. & 12. November 2016
Beginn jeweils um 20 Uhr
Eintritt: 15,- € / 10,- € ermäßigt
Konzept und Choreographie: Chikako Kaido
Performance: Judith Wilhelm
Violine: Naoki Kita
Stimme: Soya Arakawa
Bühnenbild, Licht: Ivan Geddert
Dramaturgie: Felix Meyer-Christian
Assistenz, Graphik: Jascha Viehstädt
Performerin Judith Wilhelm. © Wiebke Rompel
Wenn man einen Japaner nach seiner Heimat befragt, wird man in den meisten Fällen folgende Antwort bekommen: „Weißt du, Japan ist eine Insel...“. Dieser Satz beantwortet schon die meisten Fragen nach Japan, aber was er vor allem enthüllt ist das Selbstverständnis der Japaner, Bewohner einer Insel zu sein. Dieses Selbstverständnis rührt nicht nur von der Idee her, dass irgendwo hinter dem Meer ein Kontinent ist. Es rührt auch daher, dass jede Insel am Ende doch ihr eigener Kontinent ist.
Als Bewohner einer Insel kann man dies nicht erahnen. Man muss sie vom Gipfel eines Berges sehen oder auf einer Karte. So, wie wenn man eine Bühne von den höchsten Sitzen betrachtet, kann man alles sehen, das von den Bewohnern dieser Bühne erschaffen und erzählt wurde. In ihrer Kurzlebigkeit und starken geografischen Charakterisierung, erinnert mich die Insel an eine Bühne, wobei die Küste die von den Scheinwerfern markierte Schattenlinie zwischen Zuschauerraum und Szene ist. Die Bühne als limitierter Ort der Narration, der auf seinem eigenen Horizont die Bilder entfernter Welten projiziert.
Ich habe für dieses Projekt drei Inseln ausgewählt, die einer Grenzsituation entsprechen: eine wachsende Insel (Garbage Patch, Pazifik), eine untergegangene Insel (Ferdinandea, Italien) und eine künstliche Insel (Gunkanjima, Japan). Ich möchte von diesen Orte des Woanders und deren Geschichten in vom Körper erfundenen und bewegten Bilder erzählen. Jede Insel erzählt sich dabei durch die individuellen Geschichten Ihrer (Nicht-)Bewohner. Dabei soll die Narration jeder Insel in der Vergangenheit betrachtet werden, und die lokale Perspektive nach Verbindungen zur Gegenwart suchen.
Warum diese Grenzsituationen? Physisch, weil die Grenzen dieser ausgewählten Inseln unklar und labil sind. Demographisch: weil die Inseln derzeit unbewohnt sind. Die Erzählung blickt nach hinten in die Vergangenheit und in Richtung der Kontinente als Empfänger der Geschichten.
Chikako Kaido studierte an Japans women's university, faculty of integrated art and social science im Department of humanities and cultures und Tanz und Choreographie im Masterstudiengang an der Folkwang Unversität der Künste. Im Anschluss war sie als Choreographin und Tänzerin beim Folkwang Tanzstudio aktiv. Mit der Choreographie “Tanzsolo” erhielt sie den 1. Preis bei Soloduofestival in Budapest in 2008. Seit 2010 ist sie als freischaffende Choreographin in duesseldorf tätig und wurde mit der Choreographie “Es ist ein Abgrund” im selben Jahr für den Kurt Jooss-Preis nominiert. Im Jahr 2012 wurde ihr der Preis der Jury beim MasDanza Festival für die Soloarbeit “Devision” in Redblick Theater in Yokohama verliehen. Im selben Jahr nahm sie als Choreographin am Residenzprogramm “Think Big” der Staatsoper Hannover im Rahmen von Tanztheater International teil.2013 wurde sie mit dem Stück “Schattenlinien” zum zweiten Mal für den Kurt Jooss-Preis nominiert. Die Homehazard (2014) in punpemhaus Muenster, Fabrik Heeder (2015). Azamino-tokio (2015) in Weltkunstzimmer, Fabrik Heeder (2016).
"Die Japanerin Chikako Kaido bewegt sich ... auf ästhetischen Pfaden, die Konvention und Tradition hinter sich lassen.“ -Thomas Linden-
„Chikako Kaidos choreographische Fantasie ist beachtlich“ -Bettina Trouwborst- (zu dem Gastspiel von „Azamino–Tokio“ in der Fabrik Heeder in Krefeld im Mai 2016.)
Chikako Kaido „Tansan-sui“, wird gefördert durch das Kulturamt der Stadt Düsseldorf und die Hans-Peter-Zimmer Stiftung in Düsseldorf. Besonderen Dank an das Forum Freies Theater in Düsseldorf.