8. – 17. August 2014
Sommerfestival für Theater und Musik in Düsseldorf.
Wir freuen uns, in diesem Jahr erneut das asphalt Festival im Weltkunstzimmer zu begrüßen! Das mittlerweile 3. asphalt Festival bietet ein pulsierendes Programm aus Theater, Tanz, Musik, Kunst und Literatur. Von mitreißenden Künstlern aus Düsseldorf und dem Rest der Welt. Ein Festivalrausch an 10 Tagen mit 33 Veranstaltungen und 20 Produktionen an besonderen Orten. Schirmherr des diesjährigen Festivals ist der Film- und Theaterregisseur Sönke Wortmann.
Tree #2612
Konzept & Komposition: Raoul Brand
Im Hampstead Heath, einem Park im Norden Londons, wurde ein 30 Meter hoher Kastanienbaum mit der Plakette #2612 zur planmäßigen Abholzung markiert. Der Sounddesigner Raoul Brand nutzte die Gelegenheit, die Klanglandschaft des Baumes drei Wochen vor seinem Verschwinden bis zur Fällung aufzunehmen. Mit einer Kombination aus konventionellen Stereoaufnahmetechniken und Kontaktmikrofonen gelang es Brand, sehr subtile Geräusche der Kastanie einzufangen und ihr Innenleben hörbar zu machen. Ein Baum ist alles andere als still: Allein die mehreren hundert Liter Wasser, die täglich von den Wurzeln hinauf zu den Blättern transportiert werden, erzeugen eine unglaubliche Klanglandschaft. Aus seinen Aufnahmen komponierte Brand eine 27-minütige Audioinstallation, die während des Asphalt Festivals 2014 erstmalig in Deutschland zu hören sein wird.
# Vernissage
täglich während des Festivalbetriebs in der Kapelle des Weltkunstzimmer. Eintritt frei.
Serie Deutschland – Etappe Düsseldorf
Regie und Konzept: Hannah Hofmann und Sven Lindholm
mit: Bürgerinnen und Bürgern aus Düsseldorf, Köln, Bonn, Warschau, Frankfurt am Main, Nürnberg u. a. Hofmann&Lindholm arbeiten seit 2008 an der „Serie Deutschland“ und ergänzen die Arbeit fortlaufend um weitere Bildmotive und Etappen. Mittlerweile besteht die 4-Kanalvideoinstallation aus mehreren Filmen, die in einer Mehrfachprojektion im Loop gezeigt werden. Beim Asphalt Festival wird u. a. die „Etappe Düsseldorf“ uraufgeführt, die Josef Ackermanns berühmtes „Victory-Zeichen“ aus dem Mannesmann-Prozess 2004 thematisiert, das mittlerweile als Ikone der Kapitalismuskritik gilt. Die Szene wurde im Mai 2014 mit 20 Bürgerinnen und Bürgern der Stadt am Düsseldorfer Landgericht gedreht.
Impact
Konzept & Installation: Dejan Saric
Die maschinenbetriebene Rauminstallation von Dejan Saric besteht aus zwei Gummiobjekten von jeweils vier Metern Höhe. Ein Motor zieht die beiden Kegel über einen Seilzug auseinander und nach oben. An einem bestimmten Punkt werden die Objekte losgelassen. Die Kegel schnellen aufeinander zu und prallen mit einem gewaltigen Geräusch gegeneinander. Die Bewegung wird mechanisch über ein großes Zahnrad gesteuert und wiederholt sich unablässig. Wesentlicher Bestandteil dieser Arbeit ist das Spiel mit der konträren Wirkung von Ruhe und Bewegung und von Stille und dem gewaltigen Aufprall. Obwohl der Moment des Loslassens vom Betrachter stets erwartet wird, kommt der „Impact“ letztlich überraschend.
Am Eröffnungsabend des Asphalt Festivals 2014 wird die Arbeit in der glasüberdachten Eingangshalle des Weltkunstzimmers uraufgeführt und ist anschließend über den gesamten Zeitraum des Festivals zu sehen. Zudem wird im Waschraum des Weltkunstzimmers eine Videoinstallation Sarics gezeigt.
Mariana Sadovska
Seit mehr als 15 Jahren reist Mariana Sadovska durch entlegene Landstriche der Ukraine und sammelt von den dort lebenden Frauen traditionelle Lieder, Legenden und Reime – jahrhundertealtes Material, das die Sowjetära nur durch mündliche Überlieferung überlebt hat. Sadovska hält die Musik ihrer Heimat lebendig, mischt sie mit neuen Sounds und entwickelt sie weiter. Wie die Ausnahmekünstlerin Hochzeitsmelodien, Hexengesänge, Karpatensongs und andere nahezu vergessene Volkslieder interpretiert, ist ein absolut mitreißendes Erlebnis. Beim Asphalt Festival präsentiert Sadovska zudem Ausschnitte ihres Soloprogramms „Odessa Underground“, eine musikalische Reise durch die Bars und Nachtclubs von Odessa, Berlin und Paris in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg.
8. August / 22 Uhr
Weltkunstzimmer, Glashalle, Eintritt 18 €, ermäßigt 12 €
Code inconnu
Komposition: Bojan Vuletic
Violine: Olivia De Prato
Fagott: Sara Schoenbeck
Trompete: Nate Wooley
Percussion: Harris Eisenstadt
„Code inconnu“ bildet den vierten Teil der RecomposingArt-Reihe von Bojan Vuletic. Der Komponist behandelt in diesem Zyklus Arbeiten ausgewählter Künstler aus den Bereichen Poesie, Bildende Kunst, Fotografie, Film, Theater, Tanz und Literatur. Vuletic re-komponiert die Werke und transportiert sie in eine neue, rein musikalische Form. So entstanden seit 2011 bereits Kompositionen zu Gedichten von Paul Celan, Bildern von Gerhard Richter und einem Roman von Boris Vian.
„Code inconnu“ (2000) des österreichischen Regisseurs und Drehbuchautors Michael Haneke („Das weiße Band“, „Liebe“) ist ein faszinierendes Mosaik moderner Ängste und Vorurteile. Der fragmentarische Episodenfilm thematisiert Gewalt, Zivilcourage und Menschenwürde. Dass die Protagonisten verschiedene Sprachen sprechen, führt zu Kommunikationsproblemen bis hin zur Sprachlosigkeit. Vuletics Re-Komposition nimmt diese Motive auf, entwickelt verschiedene musikalische Ausdrucksweisen, akustische Zustände und Reibungen zwischen den Instrumenten. In Momenten der Eskalation wird die Musik immer wieder durch Elemente der Improvisation aufgebrochen. Nach der vielbeachteten Uraufführung am 28. Mai 2014 im The Firehouse Space in New York ist „Code inconnu“ beim Asphalt Festival erstmalig in Deutschland zu hören.
9. August / 20 Uhr / Deutsche Erstaufführung
Weltkunstzimmer, Lichtsaal, Eintritt 18 €, ermäßigt 12 €
Asphalt discothèque!
Real R’n’B, Soul, Jazz und Funk mit Monsieur Discothèque
9. August / 22 Uhr
Weltkunstzimmer, Konzertsaal, Eintritt frei
Collateral Damage
Konzept: Marcus Grolle
Choreografie: Marcus Grolle, Morgan Nardi, Nora Pfahl
Dramaturgie: Angela Guerreiro
mit: Marcus Grolle, Morgan Nardi, Nora Pfahl
Die beim 2.Asphalt Festival gestartete Reihe „Asphalt tanzt!“ wird 2014 fortgesetzt. Diesmal werden drei zeitgenössische Tanzstücke der drei Düsseldorfer Choreografen und Tänzer Marcus Grolle, Morgan Nardi und Nora Pfahl en suite gezeigt. Jeder Protagonist hat für die jeweils anderen beiden ein Duett choreografiert. „Collateral Damage“ handelt von talentierten Aufsteigern und skrupellosen Karrieristen. Die Stücke thematisieren moralische Defekte, das Streben nach unbedingtem Erfolg und die Unvereinbarkeit von Ehrgeiz und Liebe, Glück und Gerechtigkeit. Durchaus möglich, dass sich die Zuschauer in Fragen von Moral, Sitte und Anstand am Ende auf der vermeintlich „falschen“ Seite wiederfinden: Kann man selbst das Glück in Verdacht haben, durch und durch korrupt zu sein?
11. und 15. August / 20 Uhr
Lichtsaal, Eintritt 18 €, ermäßigt 12 €
Kunst gegen Bares mit: Gerd Buurmann und Hildegart Scholten
Die offene Bühnenshow und ständige Einrichtung des ARTheaters Köln ist so erfolgreich, dass es mittlerweile Ableger in vielen deutschen Städten gibt. Zum ASPHALT Festival kommt aber natürlich nichts anderes als das Kölner Original nach Düsseldorf. In „Kunst gegen Bares“ stellen sich die Künstler beherzt der unmittelbaren Wertschätzung des Publikums. Bislang unentdeckte Talente und Profis kämpfen um Applaus, und das Publikum entscheidet selbst, wie viel ihm jeder Auftritt wert ist.
Zu beachten sind genau sieben Regeln:
1. Zuschauer und Künstler kommen denselben Weg und sitzen zusammen im Publikum.
2. Die Künstler werden von den Moderatoren aus dem Publikum auf die Bühne geholt.
3. Jedem Künstler steht genau die gleiche Präsentationszeit zur Verfügung.
4. Für jeden Künstler wird nach der Präsentation ein Sparschwein aufgestellt.
5. Das Publikum wird aufgefordert, die erlebte Kunst durch Geldeinwurf in die jeweiligen Sparschweine zu honorieren.
6. Das Geld in den Sparschweinen geht zu 100 Prozent an die Künstler.
7. Die Künstlerin oder der Künstler mit dem meisten Geld wird zum Kapitalistenschwein des Abends gekürt.
14. August / 20.30 Uhr
Weltkunstzimmer, Konzertsaal, Eintritt 4 € (Tickets nur an der Abendkasse)
Chupacabras
Eine achtköpfige Band, deren Mitglieder peruanische, spanische, mexikanische, deutsche, chilenische und polnisch-kalifornische Wurzeln haben, eine Musik, die HipHop, Dancehall, Reggae und Funk mit lateinamerikanischer Folklore zu einer brodelnden Mixtur vermischt, ein Ensemble, das groovt wie die Hölle – das alles und noch mehr sind Chupacabras. Die Musiker stammen aus den unterschiedlichsten Ecken der Welt und haben sich in Köln zusammengefunden. Kraftvoller deutsch-spanischer Sprechgesang trifft auf Gitarren, Bass, Piano, Blechbläser und Schlagzeug, fette urbane Beats werden durch jazzige Posaunen- und Trompetenklänge angereichert. Ihren elektrisierenden, treibenden Sound bezeichnet die Latin-HipHop-Combo selbst als „Chupastylee“ – und garantiert schweißtreibende, durchtanzte Konzertnächte. Im April 2014 erschien das zweite Album „Palante“, im Sommer erobern Los Chupacabras die Festivalbühnen der Republik.
15. August / 21.30 Uhr
Weltkunstzimmer, Konzertsaal, Eintritt 16 €, ermäßigt 11 €
asphalt unique! mit: Henry Storch
Henry Storch flutet das Weltkunstzimmer mit 60ies- und 70ies-Sound und füttert die Turntables mit Northern Soul und Deep Funk. Eleganter kann man zum Tanz nicht aufgefordert werden.
15. August / 23 Uhr
Weltkunstzimmer, Konzertsaal, Eintritt frei
Die weiße Insel
Regie und Konzept: Subbotnik
mit: Kornelius Heidebrecht, Martin Kloepfer, Oleg Zhukov
Posaune: Henning Beckmann
Cello: Daniel Brandl
www.facebook.com/subbotniktheater
1896. Der Nordpol ist einer der letzten blinden Flecke auf der Weltkarte, eines der letzten Ziele, um Ruhm für sich und sein Land zu erwerben. Zu Fuß, im Hundeschlitten oder auf Schiffen brechen zahlreiche Expeditionen zu heldenhaften Polarfahrten auf und scheitern an der unerträglicher Kälte und den kräftezehrenden, wochenlangen Märschen durch das ewige Eis. Der Ingenieur Salomon August Andrée aus Schweden hat die Idee, den Strapazen aus dem Weg zu gehen und den Nordpol innerhalb weniger Tage auf dem Luftweg zu erreichen. König und Volk unterstützen ihn, eine Welle der nationalen Begeisterung trägt Andrée nach Spitzbergen. Um so ärger der Spott, als er im Herbst nach langem, vergeblichem Warten auf günstige Winde nach Schweden zurückkehrt. Den zweiten Versuch unternimmt er im Jahr darauf mit dem Ingenieur Knut Frænkel und dem Fotografen Nils Strindberg. Wieder ist das Interesse der Welt auf die Expedition gerichtet. Am 11. Juli 1897 weht der Wind aus Süd-West, und der Ballon hebt ab... „Die weiße Insel“ erzählt die Geschichte der drei Polarfahrer – bis zum bitteren Ende.
16. und 17. August / 20 Uhr / Uraufführung
Weltkunstzimmer, Backraum, Eintritt 14 €, ermäßigt 10 €
Honig
Am 22. August 2014 veröffentlichen Honig ihr neues Album „It’s Not A Hummingbird, It’s Your Father’s Ghost“. Eine knappe Woche zuvor gibt die Band um den Düsseldorfer Singer-Songwriter Stefan Honig ein Pre-Release-Konzert auf dem Asphalt Festival. Anschließend gehen Honig auf Tournee und werden in Deutschland, Österreich, Großbritannien und der Schweiz innerhalb von vier Wochen 19 Konzerte absolvieren.
Seit der Veröffentlichung des Vorgängeralbums „Empty Orchestra“ (2012) hat sich bei Honig viel getan. Aus dem losen Verband befreundeter Musiker ist eine fünfköpfige Band mit fester Besetzung und ansteckender Spielfreude geworden, die in den letzten zwei Jahren weltweit mehr als 300 Konzerte spielte.
„It’s Not A Hummingbird, It’s Your Father’s Ghost“ ist kein klassisches Songwriteralbum mehr. Das Werk ist wuchtig und filigran zugleich, Honig spielen inzwischen Folk-Pop für die großen Bühnen. Neben fast zerbrechlich wirkenden Songs finden sich auf dem Album auch komplexe Arrangements mit sattem Gitarrensound, bei denen im Hintergrund auch schon mal Rhodes-Klänge, Violine, Cello oder Flügelhorn auftauchen können. Einzigartig werden die Stücke letztlich aber durch die Stimme von Stefan Honig, einem der charismatischsten und ausdrucksstärksten Sänger der deutschen Musikszene.
16. August / 21.30 Uhr
Weltkunstzimmer, Konzertsaal, Eintritt 14 €, ermäßigt 10 €
Sommerbar täglich geöffnet ab 16 Uhr im Hinterhof des Festivalzentrums Weltkunstzimmer mit Grill und kalten Getränken vom Fass
Tickets gibt es über das Festivalbüro von Asphalt unter 0211 41 66 15 62 / ticket@asphalt-festival.de oder über das Ticketportal Adticket: www.adticket.de
Weitere Infos auf der Festival-Website: http://www.asphalt-festival.de/
die weiße insel © subbotnik
© Mariana Sadovska
© Collateral Damage
Teilnehmer*innen
Sommerfestival der Künste 2014 © asphalt
Mit freundlicher Unterstützung der Landeshauptstadt Düsseldorf.
8. – 17. August 2014
Sommerfestival für Theater und Musik in Düsseldorf.
Wir freuen uns, in diesem Jahr erneut das asphalt Festival im Weltkunstzimmer zu begrüßen! Das mittlerweile 3. asphalt Festival bietet ein pulsierendes Programm aus Theater, Tanz, Musik, Kunst und Literatur. Von mitreißenden Künstlern aus Düsseldorf und dem Rest der Welt. Ein Festivalrausch an 10 Tagen mit 33 Veranstaltungen und 20 Produktionen an besonderen Orten. Schirmherr des diesjährigen Festivals ist der Film- und Theaterregisseur Sönke Wortmann.
die weiße insel © subbotnik
© Mariana Sadovska
© Collateral Damage
Tree #2612
Konzept & Komposition: Raoul Brand
Im Hampstead Heath, einem Park im Norden Londons, wurde ein 30 Meter hoher Kastanienbaum mit der Plakette #2612 zur planmäßigen Abholzung markiert. Der Sounddesigner Raoul Brand nutzte die Gelegenheit, die Klanglandschaft des Baumes drei Wochen vor seinem Verschwinden bis zur Fällung aufzunehmen. Mit einer Kombination aus konventionellen Stereoaufnahmetechniken und Kontaktmikrofonen gelang es Brand, sehr subtile Geräusche der Kastanie einzufangen und ihr Innenleben hörbar zu machen. Ein Baum ist alles andere als still: Allein die mehreren hundert Liter Wasser, die täglich von den Wurzeln hinauf zu den Blättern transportiert werden, erzeugen eine unglaubliche Klanglandschaft. Aus seinen Aufnahmen komponierte Brand eine 27-minütige Audioinstallation, die während des Asphalt Festivals 2014 erstmalig in Deutschland zu hören sein wird.
# Vernissage
täglich während des Festivalbetriebs in der Kapelle des Weltkunstzimmer. Eintritt frei.
Serie Deutschland – Etappe Düsseldorf
Regie und Konzept: Hannah Hofmann und Sven Lindholm
mit: Bürgerinnen und Bürgern aus Düsseldorf, Köln, Bonn, Warschau, Frankfurt am Main, Nürnberg u. a. Hofmann&Lindholm arbeiten seit 2008 an der „Serie Deutschland“ und ergänzen die Arbeit fortlaufend um weitere Bildmotive und Etappen. Mittlerweile besteht die 4-Kanalvideoinstallation aus mehreren Filmen, die in einer Mehrfachprojektion im Loop gezeigt werden. Beim Asphalt Festival wird u. a. die „Etappe Düsseldorf“ uraufgeführt, die Josef Ackermanns berühmtes „Victory-Zeichen“ aus dem Mannesmann-Prozess 2004 thematisiert, das mittlerweile als Ikone der Kapitalismuskritik gilt. Die Szene wurde im Mai 2014 mit 20 Bürgerinnen und Bürgern der Stadt am Düsseldorfer Landgericht gedreht.
Impact
Konzept & Installation: Dejan Saric
Die maschinenbetriebene Rauminstallation von Dejan Saric besteht aus zwei Gummiobjekten von jeweils vier Metern Höhe. Ein Motor zieht die beiden Kegel über einen Seilzug auseinander und nach oben. An einem bestimmten Punkt werden die Objekte losgelassen. Die Kegel schnellen aufeinander zu und prallen mit einem gewaltigen Geräusch gegeneinander. Die Bewegung wird mechanisch über ein großes Zahnrad gesteuert und wiederholt sich unablässig. Wesentlicher Bestandteil dieser Arbeit ist das Spiel mit der konträren Wirkung von Ruhe und Bewegung und von Stille und dem gewaltigen Aufprall. Obwohl der Moment des Loslassens vom Betrachter stets erwartet wird, kommt der „Impact“ letztlich überraschend.
Am Eröffnungsabend des Asphalt Festivals 2014 wird die Arbeit in der glasüberdachten Eingangshalle des Weltkunstzimmers uraufgeführt und ist anschließend über den gesamten Zeitraum des Festivals zu sehen. Zudem wird im Waschraum des Weltkunstzimmers eine Videoinstallation Sarics gezeigt.
Mariana Sadovska
Seit mehr als 15 Jahren reist Mariana Sadovska durch entlegene Landstriche der Ukraine und sammelt von den dort lebenden Frauen traditionelle Lieder, Legenden und Reime – jahrhundertealtes Material, das die Sowjetära nur durch mündliche Überlieferung überlebt hat. Sadovska hält die Musik ihrer Heimat lebendig, mischt sie mit neuen Sounds und entwickelt sie weiter. Wie die Ausnahmekünstlerin Hochzeitsmelodien, Hexengesänge, Karpatensongs und andere nahezu vergessene Volkslieder interpretiert, ist ein absolut mitreißendes Erlebnis. Beim Asphalt Festival präsentiert Sadovska zudem Ausschnitte ihres Soloprogramms „Odessa Underground“, eine musikalische Reise durch die Bars und Nachtclubs von Odessa, Berlin und Paris in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg.
8. August / 22 Uhr
Weltkunstzimmer, Glashalle, Eintritt 18 €, ermäßigt 12 €
Code inconnu
Komposition: Bojan Vuletic
Violine: Olivia De Prato
Fagott: Sara Schoenbeck
Trompete: Nate Wooley
Percussion: Harris Eisenstadt
„Code inconnu“ bildet den vierten Teil der RecomposingArt-Reihe von Bojan Vuletic. Der Komponist behandelt in diesem Zyklus Arbeiten ausgewählter Künstler aus den Bereichen Poesie, Bildende Kunst, Fotografie, Film, Theater, Tanz und Literatur. Vuletic re-komponiert die Werke und transportiert sie in eine neue, rein musikalische Form. So entstanden seit 2011 bereits Kompositionen zu Gedichten von Paul Celan, Bildern von Gerhard Richter und einem Roman von Boris Vian.
„Code inconnu“ (2000) des österreichischen Regisseurs und Drehbuchautors Michael Haneke („Das weiße Band“, „Liebe“) ist ein faszinierendes Mosaik moderner Ängste und Vorurteile. Der fragmentarische Episodenfilm thematisiert Gewalt, Zivilcourage und Menschenwürde. Dass die Protagonisten verschiedene Sprachen sprechen, führt zu Kommunikationsproblemen bis hin zur Sprachlosigkeit. Vuletics Re-Komposition nimmt diese Motive auf, entwickelt verschiedene musikalische Ausdrucksweisen, akustische Zustände und Reibungen zwischen den Instrumenten. In Momenten der Eskalation wird die Musik immer wieder durch Elemente der Improvisation aufgebrochen. Nach der vielbeachteten Uraufführung am 28. Mai 2014 im The Firehouse Space in New York ist „Code inconnu“ beim Asphalt Festival erstmalig in Deutschland zu hören.
9. August / 20 Uhr / Deutsche Erstaufführung
Weltkunstzimmer, Lichtsaal, Eintritt 18 €, ermäßigt 12 €
Asphalt discothèque!
Real R’n’B, Soul, Jazz und Funk mit Monsieur Discothèque
9. August / 22 Uhr
Weltkunstzimmer, Konzertsaal, Eintritt frei
Collateral Damage
Konzept: Marcus Grolle
Choreografie: Marcus Grolle, Morgan Nardi, Nora Pfahl
Dramaturgie: Angela Guerreiro
mit: Marcus Grolle, Morgan Nardi, Nora Pfahl
Die beim 2.Asphalt Festival gestartete Reihe „Asphalt tanzt!“ wird 2014 fortgesetzt. Diesmal werden drei zeitgenössische Tanzstücke der drei Düsseldorfer Choreografen und Tänzer Marcus Grolle, Morgan Nardi und Nora Pfahl en suite gezeigt. Jeder Protagonist hat für die jeweils anderen beiden ein Duett choreografiert. „Collateral Damage“ handelt von talentierten Aufsteigern und skrupellosen Karrieristen. Die Stücke thematisieren moralische Defekte, das Streben nach unbedingtem Erfolg und die Unvereinbarkeit von Ehrgeiz und Liebe, Glück und Gerechtigkeit. Durchaus möglich, dass sich die Zuschauer in Fragen von Moral, Sitte und Anstand am Ende auf der vermeintlich „falschen“ Seite wiederfinden: Kann man selbst das Glück in Verdacht haben, durch und durch korrupt zu sein?
11. und 15. August / 20 Uhr
Lichtsaal, Eintritt 18 €, ermäßigt 12 €
Kunst gegen Bares mit: Gerd Buurmann und Hildegart Scholten
Die offene Bühnenshow und ständige Einrichtung des ARTheaters Köln ist so erfolgreich, dass es mittlerweile Ableger in vielen deutschen Städten gibt. Zum ASPHALT Festival kommt aber natürlich nichts anderes als das Kölner Original nach Düsseldorf. In „Kunst gegen Bares“ stellen sich die Künstler beherzt der unmittelbaren Wertschätzung des Publikums. Bislang unentdeckte Talente und Profis kämpfen um Applaus, und das Publikum entscheidet selbst, wie viel ihm jeder Auftritt wert ist.
Zu beachten sind genau sieben Regeln:
1. Zuschauer und Künstler kommen denselben Weg und sitzen zusammen im Publikum.
2. Die Künstler werden von den Moderatoren aus dem Publikum auf die Bühne geholt.
3. Jedem Künstler steht genau die gleiche Präsentationszeit zur Verfügung.
4. Für jeden Künstler wird nach der Präsentation ein Sparschwein aufgestellt.
5. Das Publikum wird aufgefordert, die erlebte Kunst durch Geldeinwurf in die jeweiligen Sparschweine zu honorieren.
6. Das Geld in den Sparschweinen geht zu 100 Prozent an die Künstler.
7. Die Künstlerin oder der Künstler mit dem meisten Geld wird zum Kapitalistenschwein des Abends gekürt.
14. August / 20.30 Uhr
Weltkunstzimmer, Konzertsaal, Eintritt 4 € (Tickets nur an der Abendkasse)
Chupacabras
Eine achtköpfige Band, deren Mitglieder peruanische, spanische, mexikanische, deutsche, chilenische und polnisch-kalifornische Wurzeln haben, eine Musik, die HipHop, Dancehall, Reggae und Funk mit lateinamerikanischer Folklore zu einer brodelnden Mixtur vermischt, ein Ensemble, das groovt wie die Hölle – das alles und noch mehr sind Chupacabras. Die Musiker stammen aus den unterschiedlichsten Ecken der Welt und haben sich in Köln zusammengefunden. Kraftvoller deutsch-spanischer Sprechgesang trifft auf Gitarren, Bass, Piano, Blechbläser und Schlagzeug, fette urbane Beats werden durch jazzige Posaunen- und Trompetenklänge angereichert. Ihren elektrisierenden, treibenden Sound bezeichnet die Latin-HipHop-Combo selbst als „Chupastylee“ – und garantiert schweißtreibende, durchtanzte Konzertnächte. Im April 2014 erschien das zweite Album „Palante“, im Sommer erobern Los Chupacabras die Festivalbühnen der Republik.
15. August / 21.30 Uhr
Weltkunstzimmer, Konzertsaal, Eintritt 16 €, ermäßigt 11 €
asphalt unique! mit: Henry Storch
Henry Storch flutet das Weltkunstzimmer mit 60ies- und 70ies-Sound und füttert die Turntables mit Northern Soul und Deep Funk. Eleganter kann man zum Tanz nicht aufgefordert werden.
15. August / 23 Uhr
Weltkunstzimmer, Konzertsaal, Eintritt frei
Die weiße Insel
Regie und Konzept: Subbotnik
mit: Kornelius Heidebrecht, Martin Kloepfer, Oleg Zhukov
Posaune: Henning Beckmann
Cello: Daniel Brandl
www.facebook.com/subbotniktheater
1896. Der Nordpol ist einer der letzten blinden Flecke auf der Weltkarte, eines der letzten Ziele, um Ruhm für sich und sein Land zu erwerben. Zu Fuß, im Hundeschlitten oder auf Schiffen brechen zahlreiche Expeditionen zu heldenhaften Polarfahrten auf und scheitern an der unerträglicher Kälte und den kräftezehrenden, wochenlangen Märschen durch das ewige Eis. Der Ingenieur Salomon August Andrée aus Schweden hat die Idee, den Strapazen aus dem Weg zu gehen und den Nordpol innerhalb weniger Tage auf dem Luftweg zu erreichen. König und Volk unterstützen ihn, eine Welle der nationalen Begeisterung trägt Andrée nach Spitzbergen. Um so ärger der Spott, als er im Herbst nach langem, vergeblichem Warten auf günstige Winde nach Schweden zurückkehrt. Den zweiten Versuch unternimmt er im Jahr darauf mit dem Ingenieur Knut Frænkel und dem Fotografen Nils Strindberg. Wieder ist das Interesse der Welt auf die Expedition gerichtet. Am 11. Juli 1897 weht der Wind aus Süd-West, und der Ballon hebt ab... „Die weiße Insel“ erzählt die Geschichte der drei Polarfahrer – bis zum bitteren Ende.
16. und 17. August / 20 Uhr / Uraufführung
Weltkunstzimmer, Backraum, Eintritt 14 €, ermäßigt 10 €
Honig
Am 22. August 2014 veröffentlichen Honig ihr neues Album „It’s Not A Hummingbird, It’s Your Father’s Ghost“. Eine knappe Woche zuvor gibt die Band um den Düsseldorfer Singer-Songwriter Stefan Honig ein Pre-Release-Konzert auf dem Asphalt Festival. Anschließend gehen Honig auf Tournee und werden in Deutschland, Österreich, Großbritannien und der Schweiz innerhalb von vier Wochen 19 Konzerte absolvieren.
Seit der Veröffentlichung des Vorgängeralbums „Empty Orchestra“ (2012) hat sich bei Honig viel getan. Aus dem losen Verband befreundeter Musiker ist eine fünfköpfige Band mit fester Besetzung und ansteckender Spielfreude geworden, die in den letzten zwei Jahren weltweit mehr als 300 Konzerte spielte.
„It’s Not A Hummingbird, It’s Your Father’s Ghost“ ist kein klassisches Songwriteralbum mehr. Das Werk ist wuchtig und filigran zugleich, Honig spielen inzwischen Folk-Pop für die großen Bühnen. Neben fast zerbrechlich wirkenden Songs finden sich auf dem Album auch komplexe Arrangements mit sattem Gitarrensound, bei denen im Hintergrund auch schon mal Rhodes-Klänge, Violine, Cello oder Flügelhorn auftauchen können. Einzigartig werden die Stücke letztlich aber durch die Stimme von Stefan Honig, einem der charismatischsten und ausdrucksstärksten Sänger der deutschen Musikszene.
16. August / 21.30 Uhr
Weltkunstzimmer, Konzertsaal, Eintritt 14 €, ermäßigt 10 €
Sommerbar täglich geöffnet ab 16 Uhr im Hinterhof des Festivalzentrums Weltkunstzimmer mit Grill und kalten Getränken vom Fass
Tickets gibt es über das Festivalbüro von Asphalt unter 0211 41 66 15 62 / ticket@asphalt-festival.de oder über das Ticketportal Adticket: www.adticket.de
Weitere Infos auf der Festival-Website: http://www.asphalt-festival.de/
Teilnehmer*innen
Sommerfestival der Künste 2014 © asphalt
Mit freundlicher Unterstützung der Landeshauptstadt Düsseldorf.